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Beitrags-Archiv

6. Juli 2016

Brexit: Was ändert sich jetzt bei britischen Versicherungen?

Britische Versicherungen sind in Deutschland sehr beliebt, man denke nur an die Rentenversicherungen von Standard Life oder an den Spezialversicherer Hiscox. Diese Gesellschaften profitierten bisher von den Regelungen der EU und werden sich nun umstellen müssen. Was ändert sich dadurch für deutsche Kunden?

Brexit und die Folgen für Versicherer

Die Briten haben für den Brexit gestimmt, also für den Ausstieg ihres Landes aus der Europäischen Union. Der Schock über das Ergebnis des Referendums sitzt tief, denn offenbar hat sich niemand vorab ernsthaft Gedanken über die einzelnen Konsequenzen dieser Entscheidung gemacht.

Für Kunden britischer Gesellschaften ändert sich vermutlich gar nichts

Nun müssen praktisch sämtliche staatsvertraglichen Beziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union neu ausgehandelt werden, was uns zu der Frage führt, welche Konsequenzen sich daraus für deutsche Kunden britischer Versicherungsgesellschaften ergeben werden:

  • Laufen bestehende Verträge einfach weiter?
  • Können auch künftig Neuverträge abgeschlossen werden?
  • Verschlechtert sich ab jetzt die Rendite von britischen Rentenversicherungen?
  • Ändern sich die Bedingungen bei Sachverträgen?

Bei Hengstenberg & Partner glauben wir, dass sich für deutsche Kunden britischer Gesellschaften gar nichts ändern wird. Dafür sprechen eine Reihe von Gründen:

  1. Gesellschaften wie Standard Life oder Hiscox sind seit jeher international orientiert, d. h. sie operieren weltweit auf den unterschiedlichsten Märkten und dementsprechend unter sehr unterschiedlichen Bedingungen. Sie werden sich deshalb ohne Probleme an die sich ändernden Bedingungen anpassen können.
  2. Für die Brexit-Verhandlungen ist ein Zeitrahmen von zwei Jahren vorgesehen. Das gibt diesen Gesellschaften sehr viel Zeit. Bei Standard Life spricht man in diesem Zusammenhang von "Kontinuität und Gelassenheit", mit der die Verhandlungen mitverfolgt werden.
  3. Unmittelbar ändert sich ohnehin nichts, weil während der Phase der Austrittsverhandlungen alle bisherigen Regelungen uneingeschränkt gültig bleiben.
  4. Britische Versicherungsgesellschaften haben im Grunde schon jetzt mehrere Optionen. So können sie einen Firmensitz in einem Mitgliedsland der EU wählen, etwa in Irland oder auch in Deutschland. Weil viele Gesellschaften hierzulande bereits Niederlassungen haben (Standard Life in Frankfurt, Hiscox in München), wäre die Aufwertung einer Niederlassung zum Sitz nur ein formalrechtlicher Akt.
  5. Britische Versicherer werden natürlich Einfluss auf die Austrittsverhandlungen nehmen (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) und versuchen, weiterhin uneingeschränkt Zugang zu den für sie wichtigen kontinentaleuropäischen Märkten zu bekommen. Das wäre der Idealfall, bei dem sich überhaupt nichts ändern würde.

Am Rande sei erwähnt, dass hierzulande schon lange auch Versicherungsgesellschaften aus Nicht-EU-Ländern erfolgreich tätig sind, etwa aus der Schweiz (z.B. Swiss Life) oder aus Kanada (z.B. Canada Life). Der deutsche Markt für Versicherungen ist groß und attraktiv – und daran hat sich auch durch den Brexit nichts geändert.

Wir sehen keinen Grund zur Sorge

Für die Kunden mit Verträgen von britischen Gesellschaften gibt es deshalb keinen Grund zur Sorge. Über die weiteren Entwicklungen werden wir unsere Kunden auf dem Laufenden halten. Sofern Sie konkrete Fragen haben, können Sie uns natürlich jederzeit kontaktieren.

Versicherungsmakler Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz ist Geschäftsführer und Gesellschafter von Hengstenberg & Partner, dem unabhängigen Versicherungsmakler in München. Im H+P-Blog schreibt er überwiegend über Themen zur Personenversicherung und Altersvorsorge.

Autor: Andrik Kurschewitz Datum: 6. Juli 2016

Kategorien: Vorsorge, In den Medien

3 Kommentar(e) zu diesem Beitrag - schreiben Sie auch einen!

  1. Peter Safri schrieb am 6. Juli 2016

    Vielen Dank für diesen Beitrag. Sehr interessant, denn darüber hatte ich mir auch schon Gedanken gemacht. Sehr schön, wie Sie aktuelle Themen in Ihrem Blog in Bezug auf Versicherungen beleuchten!

  2. André Perko schrieb am 6. Juli 2016

    Sehr geehrter Herr Kurschewitz, damit haben Sie vollkommen Recht. Niemand muss sich bei britischen Versicherungen Sorgen machen. Insbesondere die "Sitzverlegung" in die EU ist hier als letztes Mittel denkbar, sofern ein Zugang zum EU-Binnenmarkt nicht mehr für britische Versicherer gegeben ist. Nicht wenige angelsächsische Versicherer agieren auch bereits aus Irland heraus, dorthin dürften die Wege kurz sein. Neben den erwähnten Lebensversicherern dürften aufgrund der kurzen Laufzeiten die Sachversicherungen auch kurzfristig innerhalb 1-3 Jahre umgedeckt werden können. Mit freundlichem Gruß.

  3. Joachim Kromes schrieb am 6. Juli 2016

    Vielen Dank für die Informationen und dafür, dass Sie proaktiv informieren. Tatsächlich haben wir uns dahingehend Gedanken gemacht, ob - und wenn ja - welche Auswirkungen das Ausscheiden aus der EU haben könnte. Wir haben beide Standard Life Verträge laufen und können nun den Brexit Verhandlungen entspannt entgegensehen.

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