Qualitätsurteil Assekurata: exzellent

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Beitrags-Archiv

7. Dezember 2016

Was Sie bei Beitrags­erhöhungen Ihrer privaten Kranken­versiche­rung (nicht) tun sollten

Alle Jahre wieder, so scheint es, stürzen sich die Medien auf das Thema "Beitragsanpassung bei der Privaten Krankenversicherung" und mit ihnen eine Menge "Beitragsoptimierer". Was ist an der Sache dran und wie geht man mit einer Beitragsanpassung am besten um? 

Verzweifelter Mann versteckt sich unter Laptop

Zum 1. Januar 2017 werden wieder eine Reihe von privaten Krankenversicherern die Beiträge für einige ihrer Tarife und teilweise auch die Selbstbehalte nach oben anpassen.

Für die Medien ist das regelmäßig ein gefundenes Fressen, weil sich mit bedrohlich klingenden Schlagzeilen viel Aufmerksamkeit generieren lässt. Doch ist die Lage wirklich so schlimm, wie es manche Medien darstellen?

Auch "Beitragsoptimierer" werden dadurch wieder in Scharen auf den Plan gerufen, also Berater, die verärgerten Kunden nur allzu gerne den Wechsel in billigere Tarife empfehlen oder schlimmstenfalls sogar eine andere Krankenversicherung verkaufen. Was ist von diesen Schritten zu halten?

Bei Hengstenberg & Partner ist die Lage relativ ruhig

Bei Hengstenberg & Partner ist die Situation über unseren gesamten Bestand hinweg betrachtet relativ ruhig. Natürlich sehen wir auch bei manchen Tarifen vergleichsweise starke Anpassungen und wir verstehen den Unmut der Betroffenen. Das aber sind in vielen Fällen Ausreißer, bei denen sich in den vergangenen Jahren Anpassungsbedarf aufgestaut hat, während insgesamt die Krankenversicherungstarife unserer Kunden doch erstaunlich stabil geblieben sind. Die Lage ist also lange nicht so dramatisch wie in manchen Medien dargestellt.

Und das, obwohl die Kapitalmarktsituation die Krankenversicherer vor riesige Herausforderungen stellt, da für die Kalkulation der Alterungsrückstellungen ausreichend hohe sichere Renditen fehlen.

Doch das nützt den Kunden wenig, die in diesem Jahr von einer besonders starken Anpassung betroffen sind. Wie verhält man sich in dieser Situation am besten? 

Unsere Empfehlung bei hoher Tarifanpassung Ihrer PKV

Bewahren Sie Ruhe und sprechen Sie zunächst mit uns. Wir sind jederzeit für Sie da und schauen uns Ihre Situation – sofern wir Ihren Krankenversicherungsvertrag betreuen ohne Berechnung eines Honorars – gerne im Detail und in aller Ruhe an.

Auf keinen Fall sollten Sie in dieser Situation vorschnell den Empfehlungen von einem der vielen, freundlichen "Beitragsoptimierer" folgen. Diese Berater haben sich auf verärgerte bzw. verunsicherte Versicherungskunden spezialisiert und arbeiten teilweise auch mit zweifelhaften Methoden.

Das Problem mit teilweise unseriösen "Beitragsoptimierern"

Diese Berater bieten sich über Werbeanzeigen an, die gezielt das Thema Beitragsanpassung bzw. "teure Tarife" bei privaten Krankenversicherungen ansprechen oder rufen sogar ungefragt an (wo haben die immer nur die Daten her...). Teils arbeiten sie gegen Honorar, teils leben sie von Abschlussprovisionen, wenn sie ihren Kunden den Wechsel von einer Krankenversicherung zur nächsten vermitteln können. Speziell vor solchen "Provisionsjägern" können wir nur warnen. Lesen Sie dazu auch unseren Blogbeitrag "Achtung Falle: Provisionsjäger und die PKV!" aus dem Februar 2014.

Spontaner Wechsel der Gesellschaft? Sie können nur verlieren!

Mit einem Wechsel der Gesellschaft ist keinem Kunden auf lange Sicht geholfen. Im Gegenteil: Bei einem Wechsel verlieren sie meist sämtliche, mindestens aber einen wesentlichen Teil der Rückstellungen, die dafür gebildet wurden, um Ihre Beiträge im Alter stabil zu halten.

Darüber hinaus droht insbesondere den langjährig privat Krankenversicherten der Verlust des Umstellungsrechts in den sogenannten Standardtarif. Ein Aspekt, der selten angesprochen wird und im Alter hohe finanzielle Nachteile nach sich ziehen kann.

Auch der Tarifwechsel innerhalb einer Gesellschaft bringt meist nur für kurze Zeit eine Verbesserung. Unserer Erfahrung nach stehen auch hier früher oder später höhere Anpassungen bevor, so dass durch den Wechsel nicht viel gewonnen ist. Umso schlimmer ist es in den Fällen, bei denen der Tarifwechsel mit einer Verschlechterung bei den Leistungen einher geht. Die vermeintliche Einsparung entpuppt sich so auf lange Sicht gerne als spürbare qualitative Verschlechterung.

Tarifsorgen? Sprechen Sie zuerst mit uns

Kunden, die Probleme mit der Beitragsentwicklung ihrer Krankenversicherung haben, sollten deshalb zuerst ihren eigenen Vermittler ansprechen, der die Krankenversicherung vermittelt hat oder betreut – oder kontaktieren Sie uns.

Wenn wir Ihren Krankenversicherungsvertrag bereits betreuen oder Sie uns in Zukunft dafür mandatieren möchten, beraten wir Sie ohne separates Honorar und raten auch nicht zu einem Wechsel der Gesellschaft (für viele andere scheint dieses Wechselgeschäft ein lukratives Geschäftsmodell zu sein).

Als unabhängiger Versicherungsmakler handeln wir als Sachwalter unserer Kunden, stehen also auf "Ihrer Seite" und nicht im Lager der Versicherer.

Seit über 30 Jahren beobachten wir den Markt der privaten Krankenversicherungen und möchten hier gerne einige unserer Erfahrungen mit Ihnen teilen:

  1. Bei einer sehr starken Preisanhebung sind meistens in hohem Maße einmalige oder sporadisch auftretende Effekte wirksam, etwa eine Anpassung des Rechnungszinses oder ein aufgestauter Anpassungsbedarf, weil jahrelang der sogenannte "auslösende Faktor" nicht erreicht wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben solche Tarife in der Folge dann wieder für längere Zeit stabil.
  2. Bei augenscheinlich rechnerisch besonders günstigen Tarifalternativen schlummert meistens noch hoher Anpassungsbedarf, der kurzfristig zu vergleichbaren Beitragsanpassungen führt. Es besteht also die Gefahr, bei einem Wechsel in einen solchen Tarif vom Regen in die Traufe zu kommen.
  3. Ein Tarifwechsel ist – wenn er nachhaltig (!) zu reduzierten Beiträgen führen soll – immer mit mehr oder weniger starken Leistungseinschränkungen oder höheren Selbstbeteiligungen verbunden. Alle anderen Aussagen verkennen die langfristige Entwicklung und streuen lediglich Sand in die Augen. 

Vorsicht also mit voreiligen Tarifwechseln!

Tarifsprünge kommen in der Regel ja nicht jährlich

In den meisten Fällen ist es nach unserer lang­jährigen Erfahrung empfehlens­wert, nach einer sprung­haften Beitrags­anpassung in einem Tarif bis auf weiteres genau in diesem Tarif versichert zu bleiben und die weitere Entwicklung zu beobachten.

Falls unsere Prognosen nicht eintreten – auch wir haben keine Glaskugel – kann ein Wechsel in günstigere, leistungs­schwächere Tarife auch später noch erfolgen. Umgekehrt ist es aber meistens unmöglich, einen Wechsel wieder rückgängig zu machen.

Die gesetzliche Krankenversicherung ist nicht besser

Viele Betroffene liegen darüber hinaus trotz einer Anpassung mit ihrem Tarif noch immer unter dem Niveau der gesetz­lichen Kranken­versicherung, deren durch­schnitt­licher Höchst­beitrag im Jahr 2017 einschließlich Pflege­pflicht­versiche­rung bei 794 Euro bzw. 805 Euro (kinderlose Versicherte) monatlich liegen wird.

Bitte bedenken: Die Gesetz­lichen bilden keine Rück­stellungen fürs Alter. Hier werden in Zukunft noch sehr viel größere Probleme (Stichwort demog­rafischer Wandel) zu erwarten sein!

Noch einmal eine Warnung vor dem Etikettenschwindel

Auf keinen Fall sollten Sie auf Anzeigen hereinfallen, in denen private Krankenversicherungen schon ab weit unter 100,- Euro monatlich angeboten werden. Dahinter stehen keine konkreten Angebote, sondern nur eine Art Adressenhandel. Diese Masche haben wir ausführlich in diesem Blogbeitrag "Etikettenschwindel mit "günstigen" privaten Krankenversicherungen im Web" vom August 2013 beschrieben. Derart günstige private Krankenversicherungen gibt es in Deutschland gar nicht, hier werden nur falsche Erwartungen geweckt.

Was ist, wenn Sie in sogenannten "Alttarifen" versichert sind?

Bitte lassen Sie sich nicht von den immer wieder getroffenen Aussagen verunsichern, dass es angeblich dringend erforderlich sei, von "geschlossenen Alttarifen" in neue "verkaufsoffene" Tarife zu wechseln. Das Gegenteil ist unseren Erfahrungen der letzten Jahre zufolge richtig! Wir beobachten die Entwicklung geschlossener Alttarife bei uns im eigenen Versichertenbestand kontinuierlich – das Ergebnis: Diese Alttarife entwickelten sich in den letzten Jahren am beitragsstabilsten!

Sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Fragen haben oder individuelle Umstände vorliegen, die Handlungsbedarf erfordern. Wir erörtern gerne Ihre Situation mit Ihnen und zeigen Ihnen Handlungsmöglichkeiten auf.

Was sind Ihre Gedanken und Erafhrungen dazu? Haben Sie sich geärgert, haben Sie gewechselt oder sind Sie resigniert? Ich freue mich auf Ihre Kommentare hier unten im Blogbeitrag!

Versicherungsmakler Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz ist Geschäftsführer und Gesellschafter von Hengstenberg & Partner, dem unabhängigen Versicherungsmakler in München. Im H+P-Blog schreibt er überwiegend über Themen zur Personenversicherung und Altersvorsorge.

Autor: Andrik Kurschewitz Datum: 7. Dezember 2016

Kategorien: Krankenversicherung

1 Kommentar(e) zu diesem Beitrag - schreiben Sie auch einen!

  1. Verena Hauser schrieb am 7. Dezember 2016

    Geärgert schon immer aber dann doch nichts unternommen. Wie ich sehe wären alle Optionen, die ich so im Blick gehabt hätte, ohnehin sinnlos gewesen. Danke, dass Sie die üblichen Auswege, die man so in Betracht zieht, beurteilt haben. Aber Sorgen mache ich mir doch, wohin meine Beiträge sich in ein paar Jahren mal entwickeln werden...

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