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Beitrags-Archiv

21. Mai 2014

Krieg der Generationen? Zur Rentenpolitik der Bundesregierung

Die neue Bundesregierung hat Akzente in der Rentenpolitik gesetzt. Die Mütterrente sowie die abschlagsfreie Rente ab 63 (unter bestimmten Bedingungen) zeugen von einer kurzsichtigen Klientelpolitik, der die Generationengerechtigkeit unwichtig ist. Das Handelsblatt spricht vom (notwendigen) "Krieg der Generationen". Doch wo bleibt der Aufschrei der Jungen?

Lautstarker Protest von jungen Leuten

Als Versicherungsmakler könnten wir uns eigentlich die Hände reiben. Denn die Neuauflage der großen Koalition in Berlin macht eine Rentenpolitik, die uns die jüngeren Kunden in Scharen ins Haus treiben wird.

Klientelpolitik statt langfristiger Vernunft

Mit der Mütterrente und der abschlagsfreien Rente ab 63 (für Versicherte mit 45 Beitragsjahren) betreibt die Bundesregierung ungeniert eine Klientelpolitik wider jede Vernunft. Da es in unserem Land immer mehr Rentner gibt und die älteren Bundesbürger das wichtigste Wählerreservoir sowohl für die CDU/CSU als auch für die SPD darstellen, wird diese Personengruppe jetzt bevorzugt bedient, während die jüngeren Jahrgänge in die Röhre schauen sollen.

Denn die Rentengeschenke an die älteren Jahrgänge wollen finanziert sein und das geht auf längere Sicht nur zu Lasten der jungen Beitragszahler. Diese dürfen sich schon mal auf magere Zeiten in der Rentenkasse einstellen und verstärkt an die private Vorsorge denken: Mindestens 160 Mrd. Euro wird das großzügige Rentenpaket bis zum Jahr 2030 kosten (und voll aus der Rentenkasse finanziert werden).

Obwohl Experten aus unterschiedlichsten Lagern gegen die Pläne Sturm laufen und sich selbst in den beiden großen Parteien Widerstand formiert, dürften die Pläne bis zum Sommer doch umgesetzt werden.

Krieg der Generationen? 

Junge Frau demonstriert

Da scheint es auch nicht zu helfen, wenn das Handelsblatt vom "Krieg der Generationen" spricht. In seltener Einmütigkeit kritisieren Medien und Experten die Bundesregierung, allein die jüngeren Menschen in Deutschland bleiben merkwürdig stumm.

Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit öffentlich Protest zu zeigen? Doch die Digital Natives scheinen mehr mit ihren Smartphones und Tablets beschäftigt zu sein, als den kreativen Protest etwa in Form von Flashmobs zu praktizieren.

Gewiss: Nicht alles an der deutschen Rentenpolitik ist schlecht und die Instrumente zur Förderung der Altersvorsorge sind sogar besser als ihr Ruf. Doch würde es nicht schaden, wenn der Bundesregierung deutlich sichtbar gezeigt würde, welche Köpfe und Füße die Zukunft unseres Landes darstellen und wer die Last der gesetzlichen Rentenversicherung eigentlich zu tragen hat.

Demonstrationen in den großen deutschen Städten wären jetzt das richtige Mittel und es ist eigentlich erstaunlich, dass so ein Satz im Blog eines Versicherungsmaklers geschrieben werden muss! Unsere Politiker in Berlin verstehen halt nur diese Sprache.

Ohne Engagement keine Ergebnisse

Derzeit sieht es ganz danach aus, als würden die Jungen in Deutschland nicht protestieren, sondern die Entwicklung einfach hinnehmen. Vielleicht ist vielen die Tragweite der Entscheidungen noch gar nicht so recht bewusst.

Als Konsequenz daraus könnte die Bundesregierung mit ihrer Klientelpolitik einfach so weitermachen und darauf setzen, bei der nächsten Wahl wieder mit den Stimmen der älteren Generation ins Amt gewählt zu werden. Wir bei Hengstenberg & Partner hoffen, dass es anders kommt...

Versicherungsmakler Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz ist Geschäftsführer und Gesellschafter von Hengstenberg & Partner, dem unabhängigen Versicherungsmakler in München. Im H+P-Blog schreibt er überwiegend über Themen zur Personenversicherung und Altersvorsorge.

Autor: Andrik Kurschewitz Datum: 21. Mai 2014

Kategorien: Vorsorge, In den Medien

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