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Makler oder App? Die Zukunft der Versicherungsvermittlung

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Beitrags-Archiv

Smartphones und ihre Apps verändern unser Leben. Das wirkt sich mittlerweile in vielen Branchen aus, wie man aktuell am Taxigewerbe und den Diskussionen um die App "Uber" sehen kann. Im Versicherungsmarkt will die deutsche App "Safe" den Maklern Konkurrenz machen und dabei "besser und kundenfreundlicher" sein. Doch kann eine App besser als ein Makler sein?

Irgendwie hört es sich ja toll an: Eine App, in die man seine Versicherungsdaten einpflegt und dann alle Verträge übersichtlich verwaltet. Der Papierkram hat ein Ende und sogar Schadensfälle sollen sich darüber abwickeln lassen, versprechen die Gründer Marius Blaesing und Christian Wiens zu ihrer App namens "Safe" in einem Interview auf Gründerszene.de.

Beratung über eine App?

Doch vor jeder Vertragsverwaltung steht der Abschluss und damit die Fragen: "Brauche ich diese Versicherung oder nicht?" oder "Welcher Vertrag und welche Gesellschaft passen?". Der Flaschenhals des Versicherungsgeschäfts ist nämlich die bedarfsgerechte Beratung, die alle Fragen und Wünsche des Kunden berücksichtigt!

Bekanntlich hat die Versicherungsbranche in Sachen "seriöse Beratung" seit langem schon ein handfestes Imageproblem. Hier gibt es aus Kundensicht doch wohl eher Handlungs- und Innovationsbedarf, nicht aber in Sachen Vertragsverwaltung.

Wer als Gründer also über die Schiene der Vertragsverwaltung in den Markt einsteigen will, wählt unserer Meinung nach einen riskanten Weg. Denn er löst damit aus Verbrauchersicht kein echtes Problem. Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist, dass die Gründer der Safe-App in ihren Aussagen zur Beratung recht vage bleiben: Sie wollen zwar auch Beratung anbieten, aber wie das aussehen wird, steht noch in den Sternen.

Zudem fragen wir uns, wie eine solche App wirklich jeden Schriftverkehr überflüssig machen soll, da ganz sicher noch viel Handarbeit damit verbunden bleibt, weil mangels einheitlicher Schnittstellen zu den EDV-Systemen der Versicherer laufend Änderungen bzw. neue Verträge (oder Gesellschaften) in die App zu übertragen sind.

Die Technik zur Vertragsverwaltung

Die Idee einer technischen Plattform, über die sich alle nur möglichen Versicherungsverträge eines Kunden abbilden und verwalten lassen ist keineswegs neu. Daran arbeiten mehrere Adressen in Deutschland seit vielen Jahren – und sind damit bisher trotz immensem zeitlichem und finanziellem Einsatz bis heute nicht so weit gekommen, wie es erforderlich wäre.

Denn der Markt für Versicherungen ist hierzulande extrem breit gefächert, mit einer Vielzahl an Gesellschaften, einer noch größeren Zahl an Vertragsarten und unterschiedlichsten Interessenlagen. Zudem hat jede Gesellschaft ihre eigene IT-Landschaft – oft mit sehr speziellen Eigenentwicklungen – so dass sich branchenweite Schnittstellen und einheitliche Standards für eine gesellschaftsübergreifende Vertragsverwaltung wohl leider noch auf lange Sicht nicht etablieren werden.

Wer auch immer hier mit einer App an den Start geht, der diese Standards für sein Geschäftsmodell eigentlich zwingend benötigt, bewegt sich auf dünnem Eis und dürfte einen sehr langen Atem brauchen, um keine Bruchlandung hinzulegen.

Letztlich würden insbesondere wir Makler davon profitieren, wenn sich die Branche auf gemeinsame Schnittstellen und technische Standards einigen könnte, denn auch bei uns fällt noch immer sehr viel Hand- und Papierarbeit an. Vom papierlosen, geschweige denn automatisierten Büro können wir bisher nur träumen.

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Mehr Wettbewerb, mehr Transparenz

Unsere Hoffnung geht deshalb dahin, dass Apps wie "Safe" oder auch andere Initiativen ein wenig mehr Bewegung in die etwas schwerfälligen Bemühungen um Verwaltungsvereinfachung bringen können, mit Vorteilen für alle Marktteilnehmer. In diesem Sinne wünschen wir den beiden Gründern durchaus Erfolg!

Gleichzeitig wissen wir aus unserer langjährigen Erfahrung, dass eine qualitativ gute und persönliche Beratung durch keine Technik zu ersetzen ist. Bei Hengstenberg & Partner setzen wir seit 30 Jahren kompromisslos auf Qualität, langfristige Kundenbeziehungen und das klassische Maklerprinzip.

Andrik Kurschewitz
Geschäftsführer und Gesellschafter

Und Sie: App oder Mensch?

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Der Autor: Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz ist Geschäftsführer und Gesellschafter von Hengstenberg & Partner, dem unabhängigen Versicherungsmakler in München. Im H+P-Blog schreibt er überwiegend über Themen zur Personenversicherung und Altersvorsorge.

1 Kommentar(e) zu diesem Beitrag

  1. Dunja Scherer
    schrieb am 27. Juli 2015

    Sehr geehrter Herr Kurschewitz, ich stimme Ihnen zu, dass Apps die Makler nicht vom Markt verdrängen, sondern Makler unterstützen sollen. Leider gibt es viele Apps, die genau dies nicht tun. Trotzdem sollte mit dem Geist der Zeit gegangen werden, da Smartphones und Apps kaum noch aus unserem täglichen Leben wegzudenken sind. Anstatt Makler-Apps komplett abzuschwören, sollte nach Lösungen Ausschau gehalten werden, die Makler in ihren Prozessen unterstützen. Die Apps sollten dabei gleichermaßen einen Mehrwert für den Makler als auch für die Kunden bieten. Es gibt durchaus interessante Apps für Makler, die beides kombinieren. Hier noch ein interessanter Artikel zu diesem Thema. http://www.insinno.de/maklerpool-pma-setzt-auf-online-plattform-x-sales/

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