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Beitrags-Archiv

11. Juli 2016

Die Jugend und das Thema Rente: Die Politik muss endlich handeln!

Die Neigung zur privaten Vorsorge für das Alter nimmt unter jungen Erwachsenen tendenziell ab (statt zu), so das Ergebnis einer Studie. Für die Politik ergibt sich daraus ein dringender Handlungsbedarf, damit das eigene Sparen wieder attraktiver wird. Aber haben unsere Politiker den Weckruf schon gehört?

Was die Jugend über die Altersvorsorge denkt

Obwohl sich unter jungen Menschen längst herumgesprochen hat, dass sie im Alter von der gesetzlichen Rentenversicherung nicht viel zu erwarten haben, nimmt die Neigung zur privaten Vorsorge eher ab als zu. 

Das hat eine Studie des Versorgungswerks MetallRente und der Hertie School of Governance ergeben, wie aktuell von der Tagesschau berichtet. Den jungen Menschen ist bewusst, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit über das 65. Lebensjahr hinaus werden arbeiten müssen und dass sie ohne private Vorsorge in Armut leben werden. Dennoch hat in den letzten Jahren die Neigung zur privaten Vorsorge abgenommen!

Überfordert das Thema "Rente" die jungen Menschen womöglich?

Auf den ersten Blick befremden die Studien-Ergebnisse: Den jungen Menschen in Deutschland ist demnach nämlich durchaus bewusst, dass sie von der gesetzlichen Rentenversicherung nicht viel erwarten können. Dennoch hat das nicht dazu geführt, dass mehr gespart wird. Im Gegenteil, die Sparneigung ist in den letzten Jahren sogar noch gesunken.

Eine wesentliche Ursache dafür sieht die Studie in der Komplexität der privaten Vorsorgemodelle: Nur eine kleine Minderheit der jungen Erwachsenen sieht sich dazu in der Lage, die einzelnen Modelle zu verstehen und sie korrekt wiedergeben zu können.

Breite Zustimmung findet interessanterweise eine Spar-Automatismus, bei dem schon von Berufsbeginn an ein gewisser Prozentsatz vom Gehalt in die Altersvorsorge investiert wird.

Neue Handlungsfelder für die Politik, um die Jungen zu aktivieren

Hier muss die Politik aktiv werden, ansonsten gehen wir sehr schwierigen Zeiten entgegen. Eine ganze Reihe von Handlungsfeldern ist dabei offensichtlich:

  1. Der Niedriglohnsektor ist ein Problem: Wer für wenig Geld arbeiten muss, kann auch wenig oder gar nicht sparen. Zugleich erwerben Niedriglöhner auch nur geringe Ansprüche bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Auf Dauer kann sich daraus ein politisches Pulverfass entwickeln (siehe etwa die Brexit-Entscheidung in Großbritannien oder das Phänomen Donald Trump in den USA)!
  2. Die niedrigen Zinsen sind ebenfalls ein Problem: Eine temporäre Niedrigzinsphase ist normal und vertretbar, nicht jedoch auf Dauer künstlich niedrig gehaltene Zinsen. Die Zentralbanken in Europa und den USA müssen wieder Geldpolitik für die normalen Bürger machen – und nicht für die Staatshaushalte bzw. Regierungen.
  3. Einfachere Vorsorgeprodukte sind gefragt: Genau betrachtet sind die Riester- und Rürup-Renten gut gemacht. Nur sind die Regelwerke viel zu kompliziert und damit für den Laien nicht mehr verständlich.
  4. Wirtschaftswissen als verbindliches Schulfach: Die Wirtschaft bestimmt unser Leben, doch in den Schulen kommt die Materie kaum vor. Das Wissen über grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge wie Zinsen, Inflation, Kreditverträge oder auch das Funktionieren einer Kreditkarte (und natürlich auch von Versicherungsverträgen) muss in allen weiterführenden Schulen vermittelt werden. Und nicht nur Gedichtsanalysen in 4 Sprachen...

Die Studie ist also ein Weckruf für unsere Politik. Hoffentlich wird er auch gehört. 2017 steht die nächste Bundestagswahl an. Zeit genug, um das Thema "Rente" noch auf die Agenda zu setzen.

Allerdings ist zu befürchten, dass unsere Politik diesen Auftrag so versteht, dass wieder einmal "mehr Staat" propagiert wird, statt die hervorragenden Altersvorsorgemodelle, die die Privatwirtschaft für jeden Bedarf anbietet, zu fördern, indem z.B. die Rahmenbedingungen entschlackt werden.

Den jungen Erwachsenen empfehlen wir, sich einfach mal unverbindlich umfassend beraten zu lassen – und nicht zu lange mit dem Abschluss wichtiger Verträge zu warten: Das Eintrittsalter sowie der Gesundheitszustand spielen bei Vorsorge-Verträgen eine große Rolle. Wer früh dran ist, bezahlt weniger Prämie bzw. bekommt die besseren Vertragskonditionen. 

Versicherungsmakler Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz

Andrik Kurschewitz ist Geschäftsführer und Gesellschafter von Hengstenberg & Partner, dem unabhängigen Versicherungsmakler in München. Im H+P-Blog schreibt er überwiegend über Themen zur Personenversicherung und Altersvorsorge.

Autor: Andrik Kurschewitz Datum: 11. Juli 2016

Kategorien: Vorsorge, In den Medien

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