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Beitrags-Archiv
10. Februar 2014
Achtung Falle: Provisionsjäger und die PKV!
Privat Krankenversicherte auf der Suche nach günstigeren Tarifen fallen immer wieder auf die Tricks von Provisionsjägern herein. Das Handelsblatt berichtete darüber im Januar und wir bekommen laufend Anfragen von Kunden zu diesem wichtigen Thema.
Niemand freut sich, wenn Versicherungen ihre Tarife nach oben anpassen. Das gilt besonders für die Private Krankenversicherung, bei der die Beitragssteigerungen in den letzten Jahren teilweise recht hoch ausgefallen sind. Eine Trendwende zum Besseren ist mangels sinnvoller politischer Initiativen zur Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens auch nicht in Sicht.
Was können verunsicherte Kunden tun?
Am besten wäre es natürlich, wenn Kunden, die von einer ungewöhnlich hohen Beitragsanpassung ihrer privaten Krankenversicherung betroffen sind, mit ihrem Makler oder Vermittler sprechen würden, bei dem sie den Vertrag ursprünglich abgeschlossen haben.
Wir als Berater – so sehen wir das zumindest bei Hengstenberg & Partner – stehen unseren Kunden nämlich nicht nur beim Abschluss eines solchen Vertrages zur Seite, sondern auch während dessen gesamter Laufzeit. Es ist nämlich unsere ausdrückliche Aufgabe, jeden Kunden sachgerecht nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten und ihm Vorschläge zu machen, wie sein Krankenversicherungsschutz den sich wandelnden Gegebenheiten angepasst werden kann.
Provisionsjäger nutzen die Unwissenheit
Achtung: Provisionsjäger in der PKV
Doch das scheint vielen privat Krankenversicherten nicht klar zu sein. Sie werden so zur leichten Beute von Provisionsjägern, die sich als "Retter in der Not" inszenieren und gegen Honorar Vorschläge zum Tarifwechsel machen oder sogar zum Wechsel der Versicherungsgesellschaft raten.
Wie das konkret aussieht, hat das Handelsblatt recherchiert und ausführlich dargestellt (vom 6. Januar 2014). Das dubiose Verfahren ist nicht nur unnötig teuer, sondern verschlechtert in vielen Fällen den Versicherungsschutz der so beratenen Kunden, weil sie entgegen vollmundiger Versprechen in neuen Tarifen teilweise weniger Leistung bekommen bzw. bei einem Wechsel der Versicherungsgesellschaft ihre gesamten Alterungsrückstellungen verlieren!
Besser zum unabhängigen Versicherungsmakler oder Versicherungsberater gehen
Wir können in dieser Situation nur die dringende Empfehlung abgeben, sich an einen unabhängigen Makler oder Versicherungsberater zu wenden, der Sie seriös berät und Ihnen keinen unnötigen Tarif- oder gar Versichererwechsel aufdrängt.
Die entscheidenden Stichworte dabei sind der "unabhängige Versicherungsmakler" oder "Versicherungsberater". Das ist keine leere Floskel oder Marketing-Gerede, sondern eine rechtliche Verpflichtung, wonach ein Makler oder Versicherungsberater einzig und allein seinem Kunden gegenüber verpflichtet ist (und nicht etwa einer Versicherungsgesellschaft).
Gerne können Sie sich auch an uns wenden, selbst wenn Sie Ihre private Krankenversicherung nicht bei Hengstenberg & Partner abgeschlossen haben: Wenn Sie uns mandatieren und wir Ihren Versicherungsvertrag in die Betreuung übernehmen (dies ist rechtliche Voraussetzung) beraten wir Sie kostenlos und unvoreingenommen.
Was Sie bei einer Beitragserhöhung tun sollten
Wenn Ihre private Krankenversicherung Ihnen eine relativ hohe Beitragserhöhung ankündigt, sollten Sie folgendes tun:
- Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Tarife und die darin enthaltenen Leistungen: Worauf genau haben Sie Anspruch? Welche Leistungen sind Ihnen besonders wichtig? Gab es bereits bei Vertragsabschluss Einschränkungen (vertragliche Ausschlüsse, Risikozuschläge...)? Enthalten Ihre Tarife Selbstbehalte? Bereiten Sie sich gut auf Gespräche vor und bewahren Sie einen kühlen Kopf.
- Bitten Sie Ihren Versicherungsmakler oder -vertreter, bei dem Sie den Vertrag abgeschlossen haben um ein Gespräch. Wenn das nicht möglich ist oder Sie kein Vertrauen mehr zu dem ursprünglichen Vermittler haben, suchen Sie sich einen neuen Berater, bevorzugt einen unabhängigen Versicherungsmakler oder Versicherungsberater.
- Alternativ können Sie auch das Gespräch mit Ihrer Krankenversicherung suchen. Ein Versuch kann nicht schaden, auch wenn Sie hier damit rechnen müssen, nicht alle tatsächlich möglichen Lösungswege präsentiert zu bekommen.
- Meiden Sie den Kontakt mit Beratern, die sich als spezialisierte Beitragsoptimierer für PKV-Kunden ausgeben. Seien Sie besonders misstrauisch, wenn Sie unaufgefordert kontaktiert werden und der Beitragsoptimierer aus mutmaßlich dubiosen Quellen Kenntnis darüber hat, wie Sie derzeit versichert sind.
- Betrachten Sie den Wechsel der Versicherungsgesellschaft als allerletzten Ausweg, der nur im äußersten Notfall, nach reiflicher Überlegung und nach Kenntnis sämtlicher damit verbundener Nachteile gewählt werden sollte.
Datum: 10. Februar 2014
Kategorien: Krankenversicherung
3 Kommentar(e) zu diesem Beitrag - schreiben Sie auch einen!
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Manuel Peters schrieb am 18. Februar 2014
Wie die Provisionsjäger werben, kann man sehr schön in dem von Ihnen verlinkten Handelsblatt-Artikel sehen.
In der contentbezogenen Werbung lese ich verlockende Angebote, wie ich 4.000 € Altersrückstellung beim Wechsel meiner PKV anrechnen lassen kann, dass es PKVs für Selbständige und Freiberufler schon ab 59 € gibt und ich sogar jenseits von 55 meinen PKV-Beitrag ohne Prüfung senken kann! Das klingt ja wunderbar.
Letztlich erscheint mir das Thema aber zu komplex, um ohne Beratung - z. B. durch Sie - eine so nachhaltige Entscheidung zu treffen!
Andrik Kurschewitz (H+P) schrieb am 18. Februar 2014
Wohl war!
Das Thema "Etikettenschwindel mit "günstigen" privaten Krankenversicherungen im Web" haben wir letztes Jahr schon einmal in unserem Blog thematisiert und auch den anderen Werbeaussagen sollte man in der Tat mit gesundem Misstrauen begegnen...
Andrik Kurschewitz (H+P) schrieb am 29. Oktober 2014
Interessante und hilfreiche Informationen zum Thema erschienen in der Verbandszeitschrift "PKV publik" von Oktober 2014.
Den Artikel mit dem Titel "Beste Wahl garantiert - Die Private Krankenversicherung verbessert den Service beim Tarifwechsel" finden Sie in der Verbandszeitschrift "PKV publik" Ausgabe 08/2014 ab Seite 4.
Beachten Sie auch den Textkasten "Vorsicht vor Tarifoptimierern" auf Seite 6.